Deutsche behalten Bargeld zu Hause oder in einem Safe
Im Durchschnitt lagern Menschen in Deutschland mehr als 1.000 Euro in bar zu Hause oder in einem Safe. Was steckt dahinter?
In diesem Land hängen die Menschen trotz digitaler Zahlungssysteme an Banknoten und Münzen. Laut einer Umfrage der Bundesbank haben sie durchschnittlich 107 Euro in ihren Brieftaschen und horten 1364 Euro in bar zu Hause oder in Schließfächern. "Die Mehrheit der Bevölkerung hält Bargeld aus legitimen Gründen, nicht aus Steuervermeidung", sagte Bundesbank-Vorstandsmitglied Johannes Beermann.
Ob sich das Verhalten der Menschen in der Corona-Krise geändert hat, geht aus der Umfrage unter 2.000 Menschen im Jahr 2018 nicht hervor, deren Ergebnisse nun veröffentlicht wurden. Es gab keine Nachuntersuchung.
In turbulenten Zeiten gilt Bargeld als sicherer Hafen. Nach Angaben der Zentralbank stieg die Nachfrage nach Banknoten und Münzen insbesondere zu Beginn der Krise in Deutschland im März deutlich an. Dementsprechend war auch in den folgenden Monaten ein leichter Anstieg der Netto-Bargeldemissionen zu verzeichnen. Die Daten sagen jedoch nichts über die Gründe dafür aus.
Laut der im aktuellen Monatsbericht der Bundesbank veröffentlichten Studie war das gehortete Bargeld sehr ungleichmäßig auf die Bevölkerung verteilt. Einige hatten kein Geld, andere sehr viel. "Ältere, höherverdienende und Selbstständige hatten im Durchschnitt die höchsten Beträge", heißt es in der Studie. Beermann vermutet, dass jüngere Menschen weniger Geld haben, weil sie weniger Geld haben.
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